Geschichte

1. Vorsitzende

aktuell Klaus Wagner
1981 – 1986 Erich Raubald
1975 – 1981 Heinz Reinhardt

Dirigenten

aktuell Stefan Schleich
2016 – 2018 Jörg Dengler
2013 – 2015 Josef Martinewsky
2012 – 2013 Jakob Janotta
2007 – 2012 Wladimir Trenin
2003 – 2007 Manfred Gliemann
2001 – 2002 Antun Kuzmic
1975 – 2000 Franz Hofbauer (ab Vereinsgründung)
1973 – 1975 Rupert Watzer (vor Vereinsgründung)

Gründung

Die Unterensinger Blasmusik wurde 1975 gegründet. Der Beginn der Blasmusik in Unterensingen lag jedoch bereits einige Zeit davor. Nach einem Aufruf von Heinz Reinhardt fanden sich vier Bläser erstmals im Juli 1973 zusammen. Diese Bläser waren Heinz Reinhardt, Erich Raubald, und die Brüder Werner und Martin Kottler.

Im Laufe des Jahres 1973 haben sich dann weitere, teils noch aktive, befreundete Musiker dazugesellt. So bestand damals schon ein sehr guter Kontakt zu Musikern aus Köngen, wie Siegfried Hack, Manfred Erlewein, Andreas Roosz, Josef Hohl und Klaus Bonnert. Aus Unterensingen selbst kamen noch Helmut Kächele und Willi Kurz und aus Nürtingen Franz Hofbauer dazu, so dass bereits nach neun Monaten die Liebhabergruppe auf zwölf Mann angewachsen war.

Erster Auftritt, 1974

Am 12. Mai 1974, dem Muttertag, gaben diese Musiker, bei einer Ausstellung der Kleintierzüchter ihr Debüt. Der herzliche Beifall des Publikums und die Freude am Musizieren bestärkte die Musiker einen Verein zu gründen und dem “Kind” einen Namen zu geben. Heinz Reinhardt als Initiator der Bläsergruppe bereitete die Gründungsversammlung vor.

Am Abend des 1. März 1975 kamen viele Freunde der Volksmusik, Frauen und Männer, die wohlwollend für das kulturelle Leben in der Gemeinde eingestellt waren, ins Heim der Kleintierzüchter in Unterensingen.

An diesem Abend wurde beschlossen, den Musikverein “Unterensinger Blasmusik” zu gründen. – Eine gute Idee! – Spontan traten 41 Freunde der Volksmusik dem neu aus der Taufe gehobenen Verein bei.

Damit wurde eine kulturelle Lücke in der Gemeinde Unterensingen geschlossen.

Der Musikverein hatte zunächst keinen eigenen Dirigenten. Herr Rupert Watzer – damals Dirigent in Köngen – hatte sich freundlicherweise schon vor der Vereinsgründung und danach bis zum Sommer 1975 bereit erklärt, sich um die musikalischen Belange der Kapelle zu kümmern.

Ab Herbst 1975 übernahm dann Franz Hofbauer aus Nürtingen den Dirigentenposten mit regelmäßiger Anwesenheit bei den wöchentlichen Proben, Veranstaltungen und sonstigen Auftritten. Jugendleiter Helmut Kächele konnte Ende 1975 melden, dass 7 Jungen und 3 Mädchen in musikalischer Ausbildung seien.

Als Ausbilder aus den eigenen Reihen waren damals tätig:

  • Rupert Watzer
  • Erich Raubald
  • Martin Kottler
  • Werner Kottler

Ab 1976 fanden die wöchentlichen Proben im früheren Kindergarten, dem Pavillon hinter dem Bürgerhaus statt. Diese Möglichkeit wurde dankbar angenommen, war man doch dadurch bei den Ausbildungs- und Übungsstunden zeitlich beweglicher geworden. Der Dank des Vereins galt dem Gemeinderat und besonders Bürgermeister Straub. Die musikalischen Erfolge und der musikalische Fortschritt der Kapelle waren deutlich vernehmbar.

Die Gemeinde Unterensingen stellte 1980 der Unterensinger Blasmusik einen Raum im Bürgerhaus für Proben und Ausbildung zur Verfügung. War zuvor nur ein Teil der Jugendausbildung im Bürgerhaus möglich, so konnte nach mühevoller Arbeit ein schmucker Vereinstreff und zugleich Übungsraum für Jung und Alt hergerichtet werden. Decke und Wände wurden schalldämmend ausgebaut. Dicke Vorhänge sorgten für eine artgerechte Akustik.

Zum 10-jährigen Jubiläum 1985, wurde eine Uniform, bestehend aus grauer Jacke, schwarzer Hose, blauer Weste und schwarzer Krawatte angeschafft. Im Jubiläumsjahr 2000 sind für unsere Damen schmucke Trachten-Dirndl hinzugekommen, welche jetzt für einen zusätzlichen Blickfang sorgen.

Ein harter Schlag für die Musiker und Mitglieder des Vereines war der Tod des 1. Vorsitzenden, dem Initiator und Gründungsvorstand der Unterensinger Blasmusik, Heinz Reinhardt, der im Alter von 52 Jahren am 21. März 1981 verstarb. Die Geschicke des Vereines lagen bis dahin vorwiegend in seinen Händen. Es konnte keiner fassen, dass er nicht mehr da war. Er hinterließ bei seinen Kameraden und im Verein eine große Lücke.

Bis zur Hauptversammlung 1982 wurde Erich Raubald mit dem kommissarischen Vorsitz des Vereines beauftragt. Bei den dortigen Wahlen wurde er dann zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Die bis dahin größte Veranstaltung war dann am 13. November 1981. Der Abend mit Slavko Avsenik und seinen “Original Oberkrainern” in der Unterensinger Bettwiesenhalle brachte wohl viel Arbeit und Mühe, wurde jedoch mit einem ausverkauften Haus und einer tollen Stimmung belohnt.

Die Unterensinger Blasmusik wurde dann immer wieder zu Gegenbesuchen bei den in Unterensingen aufgetretenen Musikkapellen eingeladen, auch wurden Vereine besucht, von denen man ebenfalls Unterstützung bei den eigenen Veranstaltungen erwartete. Herausragende Termine waren jedoch die Einweihung des Sportgeländes im Juni 1983 und die IVV-Wandertage, bei denen sich 23 Personen der Aktiven beteiligten. Die Teilnahme von Jungmusikern an den musikalischen Lehrgängen im Schullandheim Lichteneck bei Hepsisau wurde vom Verein besonders gefördert.

Das folgende Jahr verlangte viel Einsatz von den Aktiven und Passiven, wurde doch das 10-jährige Jubiläum der Unterensinger Blasmusik am 20./21. Juli 1985 groß gefeiert. Zusammen mit dem Kreismusikfest wurde die Bettwiesenhalle zu einem großen Treff der Blasmusik. Am Freitag sorgten die “Blaumeisen” bei den jung gebliebenen Besuchern für die richtige Stimmung. Die Freunde der böhmischen Blasmusik kamen dann am Samstag mit den “Original Fidelen Egerländern” auf ihre Kosten.

Der Sonntag wurde eingeläutet mit einem ökumenischen Gottesdienst, es folgte ein Frühschoppenkonzert und dann der große Festzug mit 16 Gastkapellen, dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr und der Unterensinger Blasmusik. Im Festzug waren zwischen den Kapellen noch elf Unterensinger Vereine mit schmucken Festwagen und wunderschönen Gruppen, welche besondere Begebenheiten aus der Geschichte Unterensingens darstellten, vertreten. Das ganze Fest und der Festzug fanden allseits sehr großen Anklang. Bei dieser Veranstaltung wurde auch der Dirigent der Unterensinger Blasmusik, Franz Hofbauer, von der Gemeinde Unterensingen zum Kapellmeister ernannt.

Die “neue Uniform” wurde erstmals bei der Frühjahrsunterhaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die sonstigen vereinseigenen, jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen wie das Waldfest, Sonnwendfeier und weihnachtliches Musizieren festigten die Zuneigung der Bevölkerung zu unserem Musikverein.

Erich Raubald legte sein Amt als 1. Vorsitzender am 18.1.1986 nieder, zu seinem Nachfolger wurde der bis dahin als 2. Vorsitzender tätige Klaus Wagner gewählt. Klaus Wagner bekleidet den Posten als 1. Vorsitzender bis heute!

Musikalisch umrahmt wurde die erneute Amtseinsetzung von Bürgermeister Walter Straub am 21. März 1986. Nach einer gelungenen Frühjahrsunterhaltung wurde das Dorf- und Schulfest am 7./8. Juni 1986 veranstaltet, das zusammen mit dem 1. Spatenstich für die Erweiterung der Hauptschule statt fand. Dabei spielten als Gäste die Harmoniemusik aus Bartholomäberg bei Schruns aus dem Montafon in Österreich und die Unterensinger Blasmusik.

Die erste große Faschingsveranstaltung mit den “Blaumeisen” konnte am 27. Februar 1987 durchgeführt werden. Diese große überörtliche Faschingsfete wurde dann jedes Jahr bis heute durchgeführt. Ab 1995 trat der “Förderverein der Unterensinger Blasmusik” als Organisator unter tatkräftiger Mithilfe der erfahrenen Mitglieder der Unterensinger Blasmusik auf.

Die Unterensinger Blasmusik reiste im September 1988 zu Konzertdarbietungen zur Freundschaftskapelle Bartholomäberg nach Österreich. Dort wurde mit großem Erfolg musiziert. Die Aufnahme der Teilnehmer war überaus freundlich und herzlich und wird lange in Erinnerung bleiben.

Das jährliche Waldfest konnte am 4. Mai 1989 zum ersten Mal auf dem Platz vor dem Wasserturm bei den Lindenhöfen abgehalten werden.

Die Unterensinger Blasmusik nahm im April 1991 am Kreiswertungskonzert in Plochingen teil und erreichte dort unter der Leitung von Kapellmeister Franz Hofbauer die Note “sehr gut – I. Rang”.

Mit neuen Westen, die unter dankenswertem Einsatz von Regine Stoll hergestellt wurden, nahm die Jugendkapelle im September 1992 am Jugendkritikspiel des Kreisverbandes Esslingen in Großbettlingen teil und konnte unter der Leitung von Uli Stoll die Note “sehr gut – gut” erreichen.

Eine Fülle von Eindrücken gab es bei der Ungarnfahrt im Oktober 1992 nach Mesceknadasd, der Unterensinger Partnergemeinde. Zusammen mit Pfarrer Ernst Steinhart erlebten alle eine überaus herzliche Aufnahme.

Ein festliches Konzert der Unterensinger Blasmusik in der neuen Sporthalle und die musikalische Umrahmung des Hochamtes in der übervoll besetzten Georgskirche, ebenso die Auftritte am Kalvarienberg und ein Standkonzert in Altglashütte zur dortigen Kirchweih begeisterten die überwiegend deutschsprachigen Menschen. Gerührt bekannten diese: “Seit dem 2. Weltkrieg hat hier keine Blasmusik mehr gespielt.” Der Eindruck Unterensinger Reiseteilnehmer war: “Wir sind als Fremde gekommen und als Freunde gegangen.”

Auf Vermittlung von Hermann Schönhaar waren freundschaftliche Kontakte zu Musikern aus Hochwang bei Günzburg in Bayern zustande gekommen. Daraus resultierte eine Einladung nach Unterensingen.

Unter Mitwirkung der Unterensinger Blasmusik wurde im Februar 1994 der seitherige Bürgermeister Walter Straub nach 28 Dienstjahren verabschiedet und der neugewählte Bürgermeister Sieghart Friz in sein Amt eingeführt.

Die Proberaum-Erweiterung war eine neue Herausforderung für den Verein. Mit viel Einsatz, vor allem vom ersten Vorsitzenden Klaus Wagner, wurden einmalig schöne Räume geschaffen, die von allen Seiten nur Anerkennung ernteten. Die Bauarbeiten dauerten bis Ende 1995. Mit einem “Tag der offenen Tür” wurde das schmucke Heim der Öffentlichkeit vorgestellt.

Unter Vorsitz von Bernd Friedrich, der auch zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde, wurde am 21.10.1994 von neun Personen der “Förderverein der Unterensinger Blasmusik” gegründet.

Die Gründungsversammlung war im “Löwen” in Unterensingen.

Der neue Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Unterensinger Blasmusik zu fördern und zu unterstützen.

20 Jahre Unterensinger Blasmusik und Fahnenweihe wurde am 25. und 26. März 1995 gefeiert.

Am Samstag bot ein großes Programm “Mit Pauken und Trompeten” den Auftakt zum Fest. Zu sehen und zu hören waren die Künstlerinnen und Künstler Gabi Albrecht, Duo Herzklang, Claudia und Amanda, die Steintaler mit Bettina und die “Neue Donauschwäbische Blasmusik” mit Conferencier Haselberger. Am darauf folgendem Sonntag fand dann die Fahnenweihe mit einem ökumenischen Gottesdienst statt.

Fahne, 1995

Andreas Düregger übernahm den Posten als Fahnenträger in der Musikeruniform. Die wunderschön gestickte Fahne mit dem Rathaus und der Michaelskirche, dem Wappen der Gemeinde Unterensingen und der Inschrift “1975-1995 Unterensinger Blasmusik” – und auf der Rückseite “Blasmusik verbindet” – wurde von Hermann Schönhaar gestiftet. Seine Worte waren: “Es war höchste Zeit, der Kapelle ein Symbol, einen Mittelpunkt, eine Heimat zu geben. Dies soll die Fahne symbolisieren und bei Auftritten in und außerhalb von Unterensingen und bei besonderen Anlässen die Zugehörigkeit zum Verein, die Verbundenheit mit der Musik und mit unserer Heimatgemeinde demonstrieren.” Dem Fahnenspender Hermann Schönhaar soll auch an dieser Stelle ein besonderer Dank ausgesprochen werden.

Bei der ersten Hauptversammlung im “neuen Proberaum” am 19.1.1996 wurde Klaus Wagner eine Ehrung für 10 Jahre erster Vereinsvorsitzender zuteil. Im Proberaum fanden jetzt auch Altennachmittage und Werbeveranstaltungen statt.

Seit 1996 werden für die Nachwuchsausbildung ein Musiklehrer für Holzblasinstrumente und ab 1998 ein Musiklehrer für Blechblasinstrumente neben dem schon längere Zeit tätigen Schlagzeuglehrer eingesetzt. 1997 wurde für das Waldfest vor dem Wasserturm bei den Lindenhöfen zum ersten Mal ein Zelt aufgebaut, um allen Wetterrisiken aus dem Wege zu gehen. Seitdem hat dieses Fest einen noch größeren Zulauf, weil das Spektakel unter “Dach und Fach” stattfinden kann.

Zu einer großen Fahrt nach Ungarn wurde das Partnerschaftsjubiläum – 10 Jahre Partnerschaft Mesceknadasd – Unterensingen – vom 24.-29. September 1999. Ein reichhaltiges Programm sorgte für Abwechslung. Bekannte Freundschaften konnten aufgefrischt werden. Unsere musikalischen Auftritte begeisterten wieder am Samstagabend beim festlichen Teil in der übervollen Sporthalle, die musikbegeisterten Zuhörer spendeten der Unterensinger Blasmusik stehend Ovationen. Einen großen Auftritt hatte die Kapelle wieder beim Hochamt in der Georgskirche am Sonntag. Zusammen mit den Geistlichen aus Nadasch und Unterensingen wurde eine Hl. Messe gestaltet, die in der Partnergemeinde tiefe Eindrücke hinterließ und der Unterensinger Blasmusik viel Sympathie einbrachte. Ein Standkonzert auf dem Platz vor der Georgskirche wurde mit großer Begeisterung aufgenommen und rundete das musikalische Programm der Unterensinger Blasmusik ab. Die Rückreise führte uns zum Plattensee und nach Wien.

Am 11. November wurde beim Laternenfest in der Ortsmitte mitgemacht, sehr zur Freude der teilnehmenden Kinder. Das weihnachtliche Musizieren wurde 1999 zum ersten Mal auf einen Samstag und in die Ortsmitte verlegt, um noch mehr Mitbürger anzusprechen und zeitmäßig möglichst vielen Unterensingern die Möglichkeit der Teilnahme zu geben. Der Erfolg hat gezeigt, dass der Weihnachtsmann und die weihnachtliche Musik in der Ortsmitte gut aufgenommen wurden und vielen Zuhörern, den Kleinen und den Großen, gefallen hat und Freude bereitete.

Nicht vergessen wollen wir zum Schluss die Gemeinde Unterensingen. In den vielen Jahren war sie dem Verein und der Unterensinger Blasmusik wohl gesonnen und half uns entsprechend ihrer Möglichkeiten. Unser Dank gilt hier dem Gemeinderat und der Verwaltung, an der Spitze zunächst Bürgermeister Walter Straub und nun seinem Nachfolger Bürgermeister Sieghart Friz.

Die Unterensinger Blasmusik wird durch ihren Einsatz und ihre Botschafterfunktion auf ihre Weise danken. Ein Dankeschön sagen wir auch allen Freunden und Gönnern, aber besonders unseren Mitgliedern und vielen Helfern der Unterensinger Blasmusik, die den Verein in den diesen Jahren unterstützt haben. “Unterstützen Sie uns alle auch in Zukunft, wir werden es Ihnen mit unserer Musik danken.”