Unterensinger Blasmusik mit neuen Ehrenmitgliedern
Bei der kürzlich stattgefundenen Hauptversammlung der Unterensinger Blasmusik (UBM) wurden drei verdiente Vereinsmitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Nach einer musikalischen Eröffnung der Sitzung durch die Kapelle unter der Leitung von Vizedirigentin Bianca Griesinger und dem anschließenden Gedenken an den verstorbenen Vereinskameraden Artur Deuschle berichtete der erste Vorsitzende Klaus Wagner den knapp sechzig anwesenden Mitgliedern und Gästen, darunter auch Bürgermeister Sieghart Friz und einige Gemeinderatsmitglieder, von den Ereignissen des vergangenen Jahres.
Zu Beginn erwähnte Klaus Wagner die im Jahr 2014 praktisch konstant gebliebene Mitgliederzahl mit aktuell 299 Mitgliedern, bevor er einen Rückblick auf die Veranstaltungen gab. Die Faschingsparty hatte der Verein letztes Jahr zusammen mit den Mihlaleidla neu aufgelegt, allerdings nicht mit dem erhofften Erfolg. Für 2015 ist die nochmalige Durchführung ausgesetzt, es wird jedoch eine Fortsetzung in 2016 ins Auge gefasst.
Bei der Frühjahrsunterhaltung – der ersten mit Dirigent Josef Martinewsky – wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten, das mit viel Probenarbeit verbunden war. Neben Stammkapelle und Blockflötengruppe hatte dort auch erstmals die Bläserklasse einen Auftritt bei einer Veranstaltung des Vereins. Außerdem trug wie immer in den letzten Jahren auch der Heimatchor viel zum Gelingen der Veranstaltung bei. Wagner erinnerte auch daran, dass die Frühjahrsunterhaltung durch den plötzlichen Tod von Artur Deuschle wenige Tage zuvor überschattet war, der den Verein immer bei Beleuchtungs- und Beschallungsaufgaben unterstützt hatte.
Weitere Veranstaltungen waren der von Andreas Düregger, Rose Krüger und Brigitte Gähr organisierte Seniorennachmittag im Treff in der Au und das gut besuchte Waldfest am Himmelfahrtstag. Die Sonnwendfeier war bei bestem Wetter leider durch das parallel stattfindende Fußballweltmeisterschaftsspiel mit deutscher Beteiligung nicht so gut besucht, wie man sich angesichts des hervorragenden Wetters erhoffen konnte.
Im Mittelpunkt der Rückblicks stand die Fahrt zur Partnergemeinde Mecseknadasd (deutsch: Nadasch) in Ungarn. Gemeindevertreter und die Kapelle der Unterensinger Blasmusik beteiligten sich dort an den Feiern zum 25-jährigen Partnerschaftsjubiläum. Am Nadascher Schloßberg gab es einen Festabend mit vielen Musik- und Tanzdarbietungen, an dem die Unterensinger den musikalischen Schlusspunkt bei bereits anbrechender Dunkelheit setzen konnten. Am nächsten Morgen begleitete die Kapelle den Gottesdienst. Eine Weinprobe, eine Theatervorführung sowie ein Ausflug nach Pecs rundeten das Programm ab. Auf der Rückreise machten die Musiker noch einen Zwischenstopp in Wien. Neben einer Stadtrundfahrt waren die abendlichen Praterbesuche und vor allem eine Einladung ins Domizil ihres Dirigenten Josef Martinewsky, einige Kilometer südlich von Wien, die Höhepunkte dieses Aufenthalts.
Die musikalische Begleitung zweier Hochzeiten, ein Volksfestbesuch und die Adventsmusik im Lichterglanz mit anschließender Jahresfeier waren die weiteren Highlights in der zweiten Jahreshälfte.
Für das in 2015 anstehende “kleine Jubiläum – 40 Jahre Unterensinger Blasmusik”, so Wagner, sei “keine große Jubiläumsfeier” geplant, jedoch werde man im Programm der Frühjahrsunterhaltung thematisch auf das Ereignis eingehen, und im Herbst sei ein Künstlermarkt im UDEON geplant, bei dem der Verein daneben auch seine Jugendarbeit vorstellen könne. Aktuell in Planung befindet sich ein Adventskonzert in einer der beiden Unterensinger Kirchen. Eine Aktion zur Neuvergabe der Werbeflächen auf dem Kofferanhänger läuft ebenfalls in diesen Tagen an.
Der erste Vorsitzende bedankte sich bei der Gemeinde und ihrer Verwaltung und bei Bürgermeister Sieghart Friz für die stete Unterstützung, unter anderem durch die Vereinsförderung und die kostenlose Nutzungsmöglichkeit der Räumlichkeiten im Bürgerhaus. Dankesworte gingen auch an Anneliese Kottler, die seit Langem den Verein durch die Überlassung eines Garagenstellplatzes unterstützt, an Ehrenmitglied Hermann Schönhaar, der dem Verein regelmäßig beträchtliche Spenden zukommen lässt und die Kapelle anlässlich seines Geburtstagsständchens im Januar 2014 in seinen Partykeller eingeladen hatte, an alle Firmen, die mit ihren Leistungen oder als Werbepartner den Verein unterstützen, sowie an alle Ausschussmitglieder und weitere Mitstreiter und Helfer.
Kassenverwalter Günter Philipp ging in seinem “kommerziellen Rückblick” auf die eher gemischten finanziellen Ergebnisse der Festveranstaltungen ein. Außerdem gab er einen kurzen Einblick in die vielfältigen Genehmigungen, Versicherungen und Rechnungen, die für die Durchführung solcher Veranstaltungen bearbeitet werden müssen. Sein Kassenbericht zeigte ein positives Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr auf. Die Kassenprüferin Brigitte Gähr beantragte die Entlastung von Günter Philipp, die durch die Versammlung einstimmig gewährt wurde.
Der Musikervorsitzende Stefan Kraushaar betonte in seinem Bericht, dass die Identifikation des Einzelnen mit dem Verein die Voraussetzung für eine gemeinsame Entwicklung sei. Solange jeder einzelne von sich behaupten könne “Ich bin die Unterensinger Blasmusik”, werde es auch im Jahre 2015 erfolgreich weitergehen. Nach drei Neuzugängen besteht die Stammkapelle nun aus 33 aktiven Musikern, von denen dieses Jahr acht ein Musikerglas für eine fast lückenlose Teilnahme an Proben und Auftritten erhalten: Peter Walitsch, Klaus und Gretel Wagner, Andreas Opifanti, Kevin Wagner, Annika Lubich, Bianca Griesinger und Eugen Hinderer (Foto v.l.n.r.).
Eine sehr unterhaltsame Diashow, zusammengestellt von Claudia Deuschle, leitete zum Bericht des Jugendleiters über. Kevin Wagner, der dieses Amt nun seit einem Jahr bekleidet, berichtete von den Aktivitäten, die er zusammen mit “seinem einmaligen Team”, dem neu gebildeten Jugendausschuss, geplant und durchgeführt hat. Verschiedene Werbeaktionen mit einem neuen Flyer und einem Stand beim Waldfest gehörten ebenso dazu, wie Ausflüge der Jugend zum Minigolfspielen oder in den Klettergarten. Sehr gut angenommen wurde auch der Beitrag der UBM zum Sommerferienprogramm, ein Ausflug zur SchokoWerkstatt bei Ritter Sport, welcher 2015 erneut stattfinden soll. Weitere Überlegungen für das kommende Jahr umfassen Ausflüge in ein Spaßbad, zum Kegeln, sowie eine Hüttenfreizeit. Der Jugendausschuss hat hierfür ein festes Budget zur Verfügung.
Dirigent Josef Martinewsky erklärte den Mitgliedern die Neuerungen, die er in den letzten 16 Monaten seit Beginn seiner Arbeit mit der Kapelle vorgenommen hat. Es mussten etwa für einen ausgewogeneren Klang einige Instrumente umbesetzt werden, und die Musiker wurden sensibilisiert für Feinheiten in Dynamik und Artikulation. Er betonte den guten Probenbesuch und sehe dies als Zeichen dafür, dass die vorgenommenen Veränderungen von Musikern und Vorstand unterstützt würden und eine gemeinsame Basis für weitere positive Entwicklungen vorhanden sei.
Bürgermeister Sieghart Friz moderierte die Entlastung der Vereinsleitung. In seiner Vorrede zeigte er sich beeindruckt von dem umfangreichen Jahresprogramm des Vereins und sprach dem Verein seinen Dank und ein klares “Weiter so” aus. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
Bei den Wahlen waren drei Posten wieder neu zu besetzen. Im Amt einstimmig bestätigt wurden Andreas Opifanti als zweiter Vorsitzender und Günter Philipp als Kassenverwalter. Außerplanmäßig für ein Jahr neu gewählt wurde Peter Walitsch zum Beisitzer als Ersatz für Erika Letsche, die aus dem Ausschuss ausscheidet.
Als besonderes Ereignis wurden in dieser Hauptversammlung drei Ehrenmitglieder, Bruno Krämer, Klaus Letsche und Erika Letsche, neu ernannt. Die Unterensinger Blasmusik habe hierfür keinen Automatismus wie etwa eine Altersgrenze, sondern “wir überlegen uns das sehr genau”, wie Klaus Wagner erklärte. Bruno Krämer, seit 32 Jahren Mitglied und bis 2014 aktiv am Flügelhorn, wurde von Wagner als sehr zuverlässiger Musiker gewürdigt, der “sogar ins Reisebüro immer mit UBM-Terminplan” gegangen sei. Klaus Letsche, 1984 in den Verein eingetreten, wurde von Wagner als “Hauptamtlicher Elektriker der Unterensinger Blasmusik” betitelt. Letsche hat seither bei allen Veranstaltungen unentgeltlich die elektrische Versorgung gewährleistet. Erika Letsche, bereits kurz nach Vereinsgründung im Jahre 1975 eingetreten, war seit 1984 Beisitzerin im Ausschuss und hat bei allen Veranstaltungen Dekorationen und Blumenschmuck besorgt, was ihr den inoffiziellen Titel “Blumenmädchen” bescherte. Außerdem organisiert sie seit vielen Jahren das Kuchenbuffet am Waldfest.
Nach einem Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen 2015 wurde die Versammlung abgeschlossen und in gemütliches Beisammensein übergeleitet.